Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Weitere Namen
Butterblume, Gichtblatt, Feigenkraut
Verwendete Pflanzenteile
Das frische Kraut vor der Blüte (später nicht mehr verwenden) = Giftigkeit der Hahnenfußgewächse!
Wenn man nicht weiß, ob das Scharbockskraut schon geblüht hat, erkennt man das an den Brutknöllchen an den Blattachseln der Pflanze!
Beschreibung der Pflanze
Scharbockskraut wird 5 - 15 cm hoch und überzieht Waldböden wie ein Teppich. Die gestielten Blätter sind rundlich-herzförmig, am Rand leicht gesägt oder gezähnt, saftig und an der Oberseite fettig glänzend. Die einzelnstehenden, endständigen Blüten sind leuchtend gelb mit 6 - 12 Kelchblättern, die wie die Blätter fettig glänzen. Die Pflanze ist bei der vegetativen Vermehrung erfolgreicher als über die Samen. Die Wurzelknolle ist fleischig. An den untersten Blättern bilden sich in den Achseln häufig weiße Brutknospen, die bei Reife abfallen und sich zu Jungpflanzen entwickeln.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Die Blätter ähneln denen des Gundermanns und des Veilchen vor der Blüte. Eine Verwechslung mit diesen beiden Frühlingspflanzen ist nicht tragisch, da beide auch in der Wildkräuterküche verwendet werden.
Standort
Das mehrjährige Hahnenfußgewächs bildet oft ausgedehnte Bestände und muss gesammelt werden, ehe sich die Blüten ausbilden. Meist findet man die Pflanze in feuchten Laubwäldern, an den Ufern von Wasserstellen und Bächen und auf feuchten Wiesen.
Blütezeit
April, Mai
Sammelzeit
März, April
Die jungen Blätter werden frisch verwendet oder an einem luftigen, schattigen Ort möglichst schnell getrocknet. Die getrocknete Pflanze sollte keine braunen Stellen haben. Etwa ab der Blütezeit bildet die Pflanze Protoanemonin, wenn auch weniger als bei anderen Hahnenfußgewächsen und sollte dann nicht mehr frisch verwendet werden.
Inhaltsstoffe
Vitamine, Mineralstoffe, Saponine, Gerbstoffe
Geschichte / Mythos
Das Scharbockskraut war eines der wichtigsten Frühlingskräuter unserer Vorfahren, vor allem aufgrund seines hohen Vitamin C-Gehaltes. Viele Menschen litten nach einem langen Winter unter Skorbut, einer Vitamin C-Mangelerscheinung. Der alte Name für diese Krankheit war „Scharbock“.
Warum ist die Pflanze gesund? Was sagt die Volksheilkunde?
Das Scharbockskraut soll geeignet sein bei Frühjahrsmüdigkeit, Vitamin C-Mangel, Hautunreinheiten, Warzen (Saft aus den Wurzelknöllchen) und Hämorrhoiden (Sitzbad). Das Scharbockskraut wurde früher auch als Mittel gegen Feigwarzen genutzt. Dazu machte man einen Umschlag aus der zerstoßenen Wurzel mit süßem gebratenen Apfel vermischt, um die Schmerzen der Feigwarzen zu lindern. Über die Wirksamkeit dieses Mittels, kann heute nichts mehr ausgesagt werden, doch erinnert die Form der Wurzelknollen, im Sinne der Signaturenlehre sehr an Feigwarzen, was vielleicht zu dieser Heilanwendung geführt hat.
Eigenschaften
zusammenziehend, blutreinigend, schmerzstillend, vitamindeckend
Rezepte aus der Küche
Die jungen, zarten Blätter haben einen leicht sauerscharfen Geschmack. Sie sind ideal für Salate. Fein gehackt können sie unter Quark, Frischkäse, und Butter gemischt werden. Gekocht sind die Blätter eher bitter und deshalb nicht zu empfehlen.